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Eva Boss

Isi als Eseli

Schon als nach dem Füttern ihr Name fällt, hüpft Isi wie wild. Isi ist eine aufgestellte und quirlige Hündin, die es liebt im Mittelpunkt zu stehen.  Sie weiss, dass sie jetzt mitdarf – und sie ist einfach gerne dabei. Wie anstrengend und ermüdend der Tag wird, kann sie sich natürlich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht vorstellen. Das ist etwas am schönsten beim Arbeiten mit Hunden: sie leben einfach den Moment. Das Chlöislen hat schon fast Tradition: Letztes Jahr durfte Kody als Sozialisierungsübung mit und im Jahr zuvor war der ruhige Hancock dabei. Und in diesem Jahr darf Isi das Streicheltier sein.

In Büro angekommen, rennt Isi gleich rum, schnuppert hier und da, läuft vor die Türe und ruft mich dort. Isi halt… seeehr motiviert. Beim Einrichten und Umziehenhält sie sich aber still und dann kommt ihr Einsatz drauenn. Der Samichlaus und sein Schmutzli schenken den Schülerinnen und Schülern Punsch ein. Clementinen und Schokolade dürfen sie auch nehmen – und beim einen Korb ist dort Isi am Baum angebunden. Sie wedelt mit ihrem Schwanz und ruft die Leute richtig zu sich. Natürlich kommen während den zwei Stunden gefühlte 200 Mal «oh, süss», «so härzig», «wow, diese Augen» und bei den Teenie-Mädchen auch Gekreische. Und Isi? Die ist mittendrin und geniesst das Leben. Mal lässt sie sich auf dem Rücken liegend den Bauch kraulen. Mal versucht sie, ob sie nicht zu einem Becher kommen könnte und etwas Punsch nehmen. Dann leckt sie wieder den nächsten Passanten die ganzen Hände ab. Und auch wenn ich ihr ansehe, dass sie langsam müde wird, ist sie nicht genervt und lässt sich weiter streicheln.

Zwei Stunden mitten in Menschen sein, durchgeknuddelt und beinahe kaputt-gestreichelt zu werden, das ist eine Aufgabe für einen Hund. Es ist eine Aufgabe, die unsere Hunde eigentlich nicht so kennen. Sie haben keine Therapiehunde-Ausbildung oder ähnliches. Sie haben halt andere Aufgaben bei uns zu Hause. Bei einem siebenköpfigen Rudel stellt sich aber schnell heraus, für welche Hunde das eher etwas ist und für welche so gar nicht. Und Isi wird für solche Sachen immer eine Auserwählte bleiben. Sie geniess die Bühne, das Rampenlicht, das Prinzessinnensein und passt sich dieser Situation perfekt an. Sie ist nicht übermütig, sie ist nicht laut, sie freut sich einfach und zeigt dies deutlich.

 

Iseli als Eseli – das werden wir wieder machen. Einfach nur, weil dieser Hund es so richtig versteht, den Menschen eine gute Laune ins Gesicht zu zaubern, allein durch ihre Art. Der Canicross-Lauf am Mittag (Frauchen denkt dann ja manchmal, dass der Hund jetzt noch bewegt werden müsste) wäre nicht nötig gewesen. Dafür hat Isi das Schlafen im Büro umso mehr genossen. Ist dann aber wieder hellwach als die Schuhe angezogen werden, läuft freudig zum Auto, wo sie weiterschläft und zu Hause mit einem lauten «Whuuu» überschwänglich das Rudel begrüsst. Die hat heute daheim was zu erzählen. 

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