Eva Boss

Eva Boss

Langlaufen mit Hund ist ganz einfach

Eva mit Alaskan-Husky Hündin Zuma beim Skijöring in Gadmen. Fotograf: André Kummer

«Langlaufen mit Hund ist ganz einfach», haben sie gesagt, «viel einfacher als Langlaufen ohne Hund». Naja… es gibt sicher jene mit Talent, die sich draufstellen, losfahren und fertig. Ich gehöre leider nicht zu den talentierten Menschen, sondern eher zu den fleissigen. Man könnte sogar sagen, ich bin ziemlich talentfrei bei eigentlich allem, was neu ist. So auch das Langlaufen.

Ich falle schon hin, wenn ich mit dem doch eher ungewohnten Schuhwerk «Langlaufschuh» über etwas vereisteren Untergrund spaziere. Das zweite Mal falle ich, wenn es darum geht mit den Langlaufschuhen irgendwie in die Skies zu kommen. Interessanterweise fahre ich nun schon eine Weile (immerhin eine ganze Saison mit Hund und einen weiteren Winter sonst ab und zu) mit diesen Dingern rum, aber das Anziehproblem besteht nach wie vor. Dann mal auf den Skiern und in Fahrt waren meine ersten Gehversuche stark geprägt von Hinfallen.

Dies war im Winter 17/18, mein erster Langlaufwinter. Als ich dann einigermassen das Gefühl hatte, wenn es flach ist, könnte ich mir vielleicht mal einen Hund anhängen, war auch schon das erste Rennen angesagt. An der Lenk (eine flache Strecke, wirklich gut geeignet für Anfänger) habe ich mich für unsere leichteste Hündin, die Isi, entschieden. Sie lief immer schön vorne und ich wurde prompt Vize-Schweizermeisterin. Dies lag wohl auch daran, dass es in dieser Kategorie nur vier Teilnehmer hatte. Ich war trotzdem ein wenig stolz und stellte fest, dass es mit Hund tatsächlich einfacher ist.

Für die Saison 18/19 habe ich mir vorgenommen, dass wir Spass bei der ganzen Sache haben. Ich habe nun eine Alaskan-Husky-Hündin, die zwei Jahre alt ist und nur so sprüht vor Lebensfreude. An der Weltmeisterschaft in Frankreich gehörte sie zu den kleinsten Hunden und ich zu den unerfahrensten Langläuferinnen. Wir positionierten uns an zweitletzter Stelle, aber es ging ums Mitmachen. Am 1. Schweizer Rennen in Splügen reicht es auf den 2. Platz und bei den darauffolgenden Rennen in der Lenk (Schweizermeisterschaft), in Kandersteg und in Gadmen jeweils auf den 3. Platz. Spass hatten wir bei jedem Lauf. Aber vor steilen Abfahrten war es mir dann doch manchmal mulmig.

Für die Saison 19/20 habe ich mir vorgenommen, an meinem Stil zu arbeiten. Ich kann es ja immer noch nicht einordnen, wenn Leute sagen «dein Stil ist unverwechselbar». Vielleicht ist es etwas Gutes – aber daran zu arbeiten kann nicht schaden. Wir wollen etwas sicherer werden und der Spass soll natürlich nicht verloren gehen.

Aber womit ich nicht gerechnet hätte: Wenn mich jemand fragt, wie man das mit dem Langlaufen so macht, komme auch ich mit dem, was ich damals gehört habe: «Langlaufen mit Hund ist ganz einfach». Stimmt auch. Irgendwie. Jedenfalls, wenn der Hund gut auf Zug ist. Und man die Dinger mal an den Füssen hat. Und es irgendwie mit dem Gleichgewicht hinkriegt. Besonders wenn es flach ist… dann ist es aber wirklich ganz einfach. Viel einfacher als ohne Hund.

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